Die Kultistin besah sich die Karte genauer und war regelrecht enttäuscht, als sie nichts von Interesse darauf fand.
Der alte Mann hatte offensichtlich eine komplett unwichtige Karte bis zuletzt mit seinem Leben beschützt.
Haile war in dem Wissen aufgewachsen, dass nichts wirklich so schien wie es war, wenn man sich mit dem Rücken zur Wand befand.
Diese Lektion hatte sie im Tempel auf die harte Tour lernen müssen, gerade in ihren jungen Jahren, als es wichtig war, sich bedeckt zu halten, ehe die Familien aus dem Schmutz der brennenden Welt emporsteigen konnten und sich nicht mehr verstecken mussten. Da war wieder ein Erinnerungsfetzen, da war sie wieder, die zweite Gestalt an ihrer Seite, im Grunde ein Ebenbild doch… dann wurde sie von Leo aus der Konzentration und Erinnerung gerissen, die mit ihrem Affen plapperte.
Wütend schnappte sie sich das Papier vom Boden und besah es sich genauer, doch konnten weder der zweite, noch der dritte Blick etwas ändern oder offenbaren.
Frustriert schnaubte sie und hielt Leo die Karte hin. „…!“, „schrie“ sie das Mädchen förmlich an, bat sie, ebenfalls einen Blick darauf zu werfen.
Und dann sah sie es. Noch bevor Leo den Mund öffnen konnte, nickte ihr die Kultistin dankbar zu und grinste, während sie sich gegen die Stirn schlug, als wäre das Geheimnis offenkundig gewesen. Probe Haile: Survival: Bestanden!
Grade Kultisten waren perfekt geschult darin, Nachrichten auf geheime Art und Weise zu transportieren und zu versenden und um genau so etwas handelte es sich hier.
Sie hatte es, als sie es Leo hingehalten hatte, im Licht der hereinströmenden Sonne deutlich gesehen. Sanfte Abdrücke, die sich offenbarten, wenn man etwas Schmutz oder Staub darüber rieb.
Und schon erkannte sie es…
Zitat
„König Phillips Truck kommt mit reichen Gaben, mein Sohn. Im Dorf. Die Galerie der Kunst. Unter den Kreuzen.“
...
Sie war vollkommen verwirrt. Reiche Gaben wiesen auf in der Tat auf vielleicht lohnende Beute hin, aber was sollte der Mummenschanz bedeuten?
Zitat
Aufgabe Zeta
Erforderliche Teilnehmer: 1
Erledigt durch:
Proben:
- Findet heraus was die Karte zeigt: Schulbildung ODER Survival ODER Handel
- Werde aus dem Gekritzel schlau: Keine Probe, Ideen sind gefragt.
Hilfsmittel: Terrain: Ruinen, Wissen der alten Welt
Hintergrund: Es scheint eine Karte der Umgebung zu sein, doch was zeigen die seltsamen Symbole an?
Erfolg: ?
Misserfolg: ?
...
---
Beide atmeten einmal tief durch, dann rannten sie beide los, direkt auf den Eingang zu.
Die zerstörte Holztür hatten sie Beide schnell zur Seite gestoßen und schon war die Luft erfüllt vom leisen Stöhnen und Schnappen von Kiefern, in dieser Röhre aus Beton waren dies schreckliche, mahlende Laute, die blechern und dumpf echoten und sich wie tausendfach widerhallend in ihre Ohren drängten. Obschon es nicht viele der Untoten hier geben dürfte, reichte das Rumoren schon aus, den Eindruck entstehen zu lassen, dass es Unzählige waren.
Jegor rannte voran und sprang von Stelle zu Stelle, ließ sich von Howard immer wieder auf unstabile Stellen hinweisen, die er dann großzügig übersprang und sich dann umdrehte, um dem alten Mann zu helfen.
So hatten sie fast die Hälfte sicher hinter sich gebracht, als sie direkt bei der Markierung des Höhenmeters 100 das erste Mal auf Schwierigkeiten stießen!
Jegor hatte gerade einen wahren Teufel an Abgrund übersprungen und klammerte sich mit letzter Kraft an eine herausgebrochene Stahlstrebe, während er dem alten Mann die Hand hinhielt, um ihm so zu helfen, die andere Seite zu erreichen.
„Wird mich aushalten?“, fragte er und deutete auf den nächsten Ring neben ihm. Howard warf einen nachdenklichen Blick darauf und nickte kurz, mehr um anzudeuten, dass er darüber nachdenken würde, doch da hatte der Russe schon freudig danach gegriffen und prompt riss der Ring aus der Wand und Jegor stürzte einige Meter nach unten, im freien Fall in die Tiefe, wobei er so heftig hin und her schwang, dass er einem Untoten, der freudig in seine Richtung blickte, mit voller Wucht erwischte und ihn leise stöhnend die 100 Meter nach unten schickte, wo er platzend wie ein Kürbis aufschlug.
Fluchend kletterte der Russe wieder nach oben und hatte sofort festen Halt. Diesen nutzte er, um Howard auf die andere Seite zu helfen. Und so legten sie den Rest des Weges recht ereignislos zurück.
Als sie dann schließlich fast ganz oben angekommen waren, erkannten sie, dass sie sich abermals entscheiden mussten. Direkt vor ihnen lag die Tür zum Restaurant, diese war halb offen und schien irgendwie verklemmt zu sein, doch im Restaurant hatten sich zum Zeitpunkt der Katastrophe unzählige Gäste befunden und nun drängten sich die verwesten Untoten in Smoking und Abendkleidung gierig nach ihnen greifend in Richtung der Tür.
Es war unmöglich zu erkennen, ob und wann die Tür nachgeben würde, jetzt, wo sich die Untoten dagegen drängten, da sie endlich Beute ausgemacht hatten, vielleicht zum ersten Mal seit Jahren…
Direkt neben ihnen befand sich ein Aufstieg auf das Dach des Restaurantes, ein Wartungsschacht, eine kleine Leiter nur, doch perfekt geeignet, um komplett nach oben zu kommen.
Eines schien klar: Wann immer sie an der Tür vorbei gingen, bestand eine Chance (20%) dass sich die Untoten befreien und sie angreifen würden.
Und dies bei jedem Versuch, die Leiter hinauf- oder hinab zu steigen. Irgendwann würden sie sich vielleicht mit den Untoten beschäftigen müssen.
Und so blickten sie einander an. Sollten sie sich zuerst um die Untoten kümmern (Kampf ODER beliebige sinnvolle andere Probe bei guter Erklärung, Gefahr einer schweren Verletzung bei Fehlschlag hoch) oder gleich die Leiter hinauf steigen?
Zitat
Aufgabe Delta
Erforderliche Teilnehmer: 2
Erledigt durch:
Proben:
- Den Aussichtsturm untersuchen: Survival ODER Parcour ODER Handwerk
- Optional: Die Untoten im Restaurant erledigen: Kampf ODER sinnvolle Probe + Beschreibung
Hilfsmittel: Terrain: Ruinen, Wissen der alten Welt
Hintergrund: Der Tower of the Americans ist in desolatem Zustand. Sollte man es allerdings bis nach oben schaffen, so wäre die Aussicht bestimmt sehr aufschlussreich.
Erfolg: ?
Misserfolg: ?, schwere Verletzung
...
Geändert von Daen vom Clan (22.10.2015 um 23:55 Uhr)
Frank machte sich daran die Tür zu knacken. Tatsächlich war dies das erste mal, das er eine Tür auf diese Art öffnete. Sonst hatten immer Gewalt oder der Schlüssel herhalten müssen, er hatte nur einmal dabei zugesehen, wie jemand ein Schloss knackte. Langsam und vorsichtig fummelte er an der Tür herum, um auch auf keinen Fall einen Dietrich abzubrechen. Immerhin wusste er, wie er seine Hände ruhig halten konnte, das half ihm bei dieser Milimeterarbeit ungemein. Das kann doch nicht so kompliziert sein.murmelte er währenddessen. Nach einem Weilchen dann war tatsächlich das befriedigende Klicken zu hören und er konnte die Tür öffnen.
Was er dann jedoch sah, ließ ihm das Herz in die Hose sinken. Eine Bombe, eine echte Flugzeugbombe. Er war wirklich heilfroh sich für die Dietriche und gegen Gewalt entschieden hatte. Vielleicht hätte er dann nicht überlebt oder wäre zumindest schwer verletzt worden. Doch nach einigen Sekunden des Schreckens bezüglich der Bombe sah er in ihr eine echte Chance. Wenn sie tatsächlich schaffen sollten die Bombe zu entschärfen, dann würden sie eine ansehnliche Menge Sprengstoff gewinnen, welche ihnen bei ihrer Mission die Menschen aus Shengs Hope zu retten durchaus sehr zugute kommen konnte, Sie würden eine Wand sprengen können oder dergleichen. Vielleicht auch mehr, je nachdem wieviel Sprengstoff in der Bombe war. Er wischte sich langsam den Schweiß von der Stirn.Fluch oder Segen? Das ist hier die Frage. murmelte
Rein theoretisch war er durchaus in der Lage die Bombe allein zu entschärfen, doch er wollte sich zum einen nicht sofort ohne Abstimmung mit den anderen machen und zum anderen würde ein zweites paar Hände hierbei durchaus helfen können, die Sache einfacher zu gestalten.
Mit diesem Entschluss begab er sich wieder nach oben oben in die Halle zu den anderen. Er hoffte, dass Hailes ausflug gut ausgegangen war und nicht noch mehr Bomben im Hotel lauerten.
Ich komme gerade aus dem Keller, wo ich einen verschlossenen Raum untersucht habe. Da drin befindet sich eine leibhaftige Fliegerbombe von einer B 61 die obendrein auch noch scharf ist. Zumindest ist es keine Atombombe. Wenn ich die Tür aufgebrochen hätte, wäre sie höchstwahrscheinlich in die Luft geflogen. allerdings bezweifle ich, dass sie einfach von alleine explodiert, wenn sie in ruhe gelassen wird, passiert uns wahrscheinlich nichts.
So wie ich das ganze einschätze, könnten wir die Bombe entschärfen und den Sprengstoff für unsere Zwecke benutzen. klärte er die anderen noch leicht nervös über seinen Fund auf und fragte damit gleichzeitig, was sie davon hielten.
Lancaster wollte gerade die erste Kugel in das angefangene Magazin führen als Frank gerade zurück in Foyer stolperte und sofort in einen Redeschwall ausbrach.
"Ich komme gerade aus dem Keller, wo ich einen verschlossenen Raum untersucht habe. Da drin befindet sich eine leibhaftige Fliegerbombe von einer B 61 die obendrein auch noch scharf ist. Zumindest ist es keine Atombombe. Wenn ich die Tür aufgebrochen hätte, wäre sie höchstwahrscheinlich in die Luft geflogen. allerdings bezweifle ich, dass sie einfach von alleine explodiert, wenn sie in ruhe gelassen wird, passiert uns wahrscheinlich nichts.
So wie ich das ganze einschätze, könnten wir die Bombe entschärfen und den Sprengstoff für unsere Zwecke benutzen."
Manchmal gab es diese Momente in denen man das Gefühl hatte als würde plötzlich jedes Geräusch aufhören zu existieren.
Dieser merkwürdige Zustand in dem Herzen ohne jedes Geräusch pumpten. Atemzüge praktisch lautlos waren und selbst der Wind einfach aufhörte zu pfeifen.
Momente in denen man glaubte, man würde sich gerade in einem total luftleeren Raum befinden.
Das war einer dieser Momente.
Die Hälser drehten sich zu Frank, Gesichtszüge entgleisten vollkommen und trotzdem wurde jedes Geräusch von der Stille verschluckt.
Hugh schaute Frank einfach nur vollkommen perplex an und wusste für einige Sekunden wirklich nicht was er sagen sollte.
Aber irgendwie musste man die Stille ja brechen.
"Wir haben eine Was in unserem Wo?"
"Eine Fliegerbombe, Bautyp B61. Ich hab sie unten im Keller gefunden."
"UND DANN BLEIBST DU SO RUHIG?! WAS IST NUR LOS MIT DIR?!"
Jackman war vollkommen entsetzt. Wie konnte dieser Kerl im Angesicht einer scharfen Fliegerbombe nur so ruhig bleiben?
Vordem Zehren gingen immer wieder mal Bilder durch die Medien wenn sie Fliegerbomben aus dem 2. Weltkrieg fanden. Das waren dicke Kawentsmänner, aber kein Vergleich zu den modernen Teilen.
Trotzdem konnten die Dinger ganze Häuser in die Luft jagen und jetzt lag so ein Scheißteil im Keller.
"Naja, die Bombe anschreien würde sicher nichts bringen."
"Okay Frank, pass auf. Wir machen jetzt folgendes..."
Jackman zeigte nacheinander auf Evi, Eryn und danach sich selbst.
"Wir drei, nehmen jetzt die Beine in die Hand und werden uns die Leuchtsignale näher anschauen."
Danach zeigte Hugh auf Frank und lies den Finger kreisen.
"Und du... keine Ahnung. Sorg dafür einfach dafür, dass dieser ganze Laden nicht in die Luft fliegt und es dich und alle anderen hier Anwesenden zerreißt. Bevor du also irgendwas an der Bombe rumfuchteln möchtest... schaff die Leute hier raus."
Jackman schulterte sein Gewehr, ging zur Eingangstür und drückte diese einfach auf.
"Ich hab echt keinen Bock, dass mir ne fette B-Is mir doch egal-Nummer unterm Arsch explodiert. Schau also einfach zu, dass wir noch einen Stein auf dem anderen finden wenn wir zurückkommen, ja?"
Und mit den Worten ging Jackman durch die Türe, Eryn und Evi im Schlepptau, mit dem Ziel die Lichtsignale zu untersuchen.
Haile war super aufgeregt und wackelte wie wild herum, als sie auf die Geheimnachricht auf der von ihr angeschleppten Karte zeigte. Ein Glück hatte sie die Frisur schon wieder zum Großteil vernünftig wieder hergerichtet, das hätte sie jetzt vergessen können.
"...! ...!"
"Ja, du hast etwas von dem Dreck an Dir über die Karte geschmiert, jetzt ist sie total im A-"
Dann sah sie es.
Das waren tatsächlich Worte. „König Phillips Truck kommt mit reichen Gaben, mein Sohn. Im Dorf. Die Galerie der Kunst. Unter den Kreuzen.“, murmelte sie langsam beim Lesen.
"..."
"Du bist verdammt gut, Hermana! Hast Du nen Plan, was das heißen soll?“
"...!"
"Hmmm...“
Sie las die kryptische Botschaft einige Male durch, dann besah sie sich die Karte nochmal genauer.
"Hey, ich glaub, das ist ne Wegbeschreibung!“
"..."
Haile warf ihr eine Art „Ja, ach ne!“- Blick zu und Léo musste schmunzeln.
"Dann sag mir doch, wo er die Gaben abliefert, kleine Intelligenzbestie.“
Einige Augenblicke lang starrte die Jüngere angestrengt auf die Karte, dann zuckte sie mit den Achseln.
Léo half ihr und tippte auf einen Punkt
"Das Gesülze ist im Prinzip wie ein Kochrezept, man geht das einfach Schritt für Schritt durch. Wir sind im Dorf, La Villita. Da hast Du die „King Philip“-Straße oder wie auch immer, da die VIllage Gallery, garantiert ne Kunst Gallerie, und da“
Léo fuhr, wie schon beim gesamten vorher, den Weg mit den Fingern nach.
"...kommen wir bei den Kreuzen an, der Little Church of La Villita, weil Kirchen normalerweise Kreuze haben. Also da drin oder in der Nähe gibt es die „Gaben“. Und, was für ein Zufall, ist das grade mal 2 Straßen von hier entfernt!“
Stolz sah sie die Stumme an, die zuerst das Blatt anstarrte, dann sie, und dann auf das Blatt tippte, wo „Gaben“ stand.
"...?"
Wow, diese unglaubliche Begeisterung ob ihres tollen Ergebnisses. Aber gut, Haile hatte Recht, es wäre sicher toll, herauszufinden, was da hingebracht werden soll.
Vielleicht könnte sie noch mehr darüber herausfinden, wenn sie die ungewohnte Herangehensweise beibehielt?
Also würde sie die Karte befühlen, beschnuppern, notfalls anlecken und all ihr wissen Kochwissen vereinen, um jeden Rest an Information aus der Karte zu kitzeln, den sie auf die Weise bekommen konnte.
[spoiler= OOC]Léo macht ne a la carte -Kochprobe +10%[/spoiler]
Frank seufzte und fixierte Jackman mit einem missfälligen Blick. Ein toller Anführer war Jackman wie es schien. Gut, die Bombe war nicht gerade die beste aller Nachrichten und sorgte selbstverständlich für Aufregung aber was tat Jackman sobald er sich wieder halbwegs beruhigt hatte? Half er beim entschärfen oder beim Evakuieren oder sonst irgendetwas in dieser Richtung? Nein, er besorgte sich lediglich sofort eine Aufgabe möglichst weit weg vom Hotel, nur für den Fall den Fall, dass die Bombe explodierte und übertrug Frank die Verantwortung. So sah ein guter Anführer nicht unbedingt aus.
Auch schien Jackman nicht begriffen zu haben, dass Frank die Bombe schon vor einigen Minuten entdeckt hatte und den gröbsten Schrecken bereits hinter sich hatte. War Ruhe bewaren nicht auch das oberste Gebot in einer Situation wie dieser? Es würde niemandem helfen, wenn sie jetzt in blinde Panik ausbrachen.
Nachdem Frank diesen Gedankengang beendet hatte, löste er den Blick von der Tür durch die Jackman gegangen war und wandte sich den anderen zu. Gut dann, da unser Anführer leider gerade verhindert ist, werde ich hier das Prozedere übernehmen. Ich werde versuchen die Bombe zu entschärfen. Dann wäre das Hotel wieder sicher und wir könnten den Sprengstoff nutzen, um leichter in den Alamodome zu gelangen. Mit jemandes Hilfe wenn sich jemand findet der freiwillig meldet. Auch wenn ich es mir durchaus zutraue die Bombe zu entschärfen, möchte ich damit doch niemanden unnötig in Gefahr bringen. Daher möchte ich, dass ihr euch alle jetzt geordnet vor dem Hotel sammelt. Tut mir nur den Gefallen und haltet für den Fall der Fälle Medizinische Vorräte bereit
Gibt es irgendwelche Einwände oder Zusätze? mit diesen Worten leitete Frank die Evakuierung des Hotels ein und geleitete die anderen nach draußen. Er hoffte ernsthaft, dass es bei dem Prozedere keine Verletzten gab. Noch war die Bombe ungefährlich aber im schlimmsten Fall konnte irgendetwas sie auslösen. Wirklich sicher waren sie erst mit entschärfter Bombe.
"....Und warum sollte er nicht? Du bist toll.", sagte Eryn und Evi sah sie verlegen an. Irgendwann würde ihr Gesicht überhaupt keine normale Farbe mehr annehmen können, so oft wie sie gerade errötete.
"Wirklich, Evi! Sheng könnte jede haben? Vielleicht. Du kannst auch jeden haben. Und wenn die Wahl auf Sheng fällt, hast du offenbar einen besseren Geschmack als ich..."
Die Taucherin lachte, weil sie nicht wusste, was sie sonst machen sollte. "Das meinst du ernst, ja?" Sie wusste die Antwort natürlich, denn nichts Spöttisches hatte in Eryns Stimme gelegen. Als die Schönheit nickte, entfuhr der Taucherin ein seltsamer, quietschender Laut, von dem sie nicht mal gewusst hatte, dass man so etwas machen konnte. Gott, wie peinlich.
"Äh, entschuldige, ich freue mich nur so, weil... naja." Sie lachte wieder verlegen. "Das von jemandem wie dir zu hören... du bist schließlich auch mindestens genauso toll. Mindestens, ja! Hey, du hast sogar mein Leben gerettet." So machte man das doch unter Freundinnen, oder? Gegenseitige Komplimente. Mal davon abgesehen, dass Evi Eryn wirklich toll fand - hatte sie von ihr doch nur freundliche Worte und Verständnis bekommen. Und natürlich eine Hand, die sie vor dem sicheren Tod bewahrt hatte.
"Aber warte, was meinst du denn damit? Einen besseren Geschmack als du?"
Hatte Eryn etwa tatsächlich jemanden? Kurz kam ihr siedend heiß der Gedanke, dass es Will sein hätte können, aber eigentlich war das unmöglich. Der Doc hatte nicht nur ziemlich gut ausgesehen, sondern war ja eigentlich auch ganz nett gewesen. Da konnte man nun wirklich nicht von schlechtem Geschmack sprechen.
"Ach, ich hab das nur so gesagt...", winkte Eryn ab, wirkte aber etwas zögernd. Evi nickte zum Zeichen, dass sie ihr nichts erzählen musste, aber neugierig war sie schon. Gerade schien es, als würde die Bardame den Mund wieder öffnen wollen, als Frank plötzlich angestürmt kam.
"Da drin befindet sich eine leibhaftige Fliegerbombe von einer B 61 die obendrein auch noch scharf ist. Zumindest ist es keine Atombombe." Waswaswas? Evi hatte keine Ahnung, was der Unterschied zwischen einer Fliegerbombe und einer Atombombe war, sie wollte am liebsten nichts davon in ihrer Nähe haben. Jackman war auch alarmiert, und es schien fast, als hätte er die Gedanken der beiden Frauen gelesen.
"Wir drei, nehmen jetzt die Beine in die Hand und werden uns die Leuchtsignale näher anschauen." Das war die beste Idee aller Zeiten. Also, für jetzt. Es war nun willkommener denn je, sich mit einer Aufgabe abzulenken und hoffentlich würde bis zu ihrer Rückkehr alles irgendwie auf magische Art und Weise wieder sicher sein.
Die drei gingen eine Weile lang schweigend in die Richtung der Mall. Gut, nicht völlig schweigend, von Lancaster war hin und wieder ein "Verfickte Scheiße" oder so etwas zu hören, das aber an niemand Bestimmtes gerichtet war.
Als sie näher kamen, waren die Lichter deutlicher zu sehen und es konnte nun gar keinen Zweifel mehr geben, dass dies kein natürlich zustande gekommenes Leuchten sein konnte.
"Wartet mal kurz." Sie hatte es von weiter weg nicht genau sagen können, aber jetzt, wo sie das überwucherte Gebäude fast erreicht hatten. "Ist das einfach nur ein Blinken oder gibt es da einen tieferen Sinn?" Die drei starrten nun völlig belämmert eine Weile lang auf das Signal.
Die Taucherin kramte angestrengt in den Untiefen ihres Gedächtnisses. Als es noch Schiffe gegeben hatte und sie mit ihrem Vater unterwegs gewesen war, hatte dieser oft auf die Lichter von Leuchttürmen geachtet. Früher hatte es Seefahrer meist an den sicheren Hafen geleitet, aber in den Zeiten der Apokalypse war so auch oft angedeutet worden, ob es überhaupt sicher war, an Land zu gehen.
Evi bezweifelte, dass auf dem Dach da oben eine Horde Matrosen saß und maritime Lichtzeichen verwendete, aber es konnte nicht schaden, darüber nachzudenken. Vielleicht konnte man so zumindest eine Vermutung anstellen, ob das Signal manuell eingestellt worden war oder bedient wurde.
„Ach du Scheiße!“ kam es aus Lisas Mund als Frank von der Bombe erzählte.
Gerade noch hatte sie überlegt, wie sie sich eventuell nützlich machen konnte bei den Vorbereitungen zur Rettung ihrer Familien oder ob sie sich erst mal in einem der Zimmer hier ausruhen sollte. Unentschlossen hatte sie in der Eingangshalle gestanden und beobachtet wie alle anderen entweder voller Tatendrang bereits in die Umgebung ausgeschwärmt waren oder aber wie sie alle jemanden hatten, eine Art Vertrauensperson, mit der sie sich unterhielten. Lisa hatte sich bisher mit Evi am besten verstanden, doch diese saß nun mit Eryn zusammen und irgendwie fühlte sie sich nicht wohl dabei die beiden zu stören. Ebenso war es mit Léo und Haile. Obwohl sie zu den beiden bisher ohnehin keine richtige Beziehung hatte aufbauen können. Die beiden waren irgendwie anders… Sie konnte nicht genau sagen, was es war.
Doch nun wurden ihre Gedanken unterbrochen von Franks Ankündigung. Was nun? Lancaster, bzw. Jackman, wie er seit kurzem von einigen genannt wurde, war offensichtlich nicht begeistert von der Situation, erteilte jedoch nur Frank die Anweisung sich darum zu kümmern und verließ daraufhin mit Evi und Eryn das Hotel. Verwirrt sah sie den dreien hinterher, bevor sie den Blick fragend wieder auf Frank richtete. Dieser ergriff daraufhin auch gleich das Wort.
„Gut dann, da unser Anführer leider gerade verhindert ist, werde ich hier das Prozedere übernehmen. Ich werde versuchen die Bombe zu entschärfen. Dann wäre das Hotel wieder sicher und wir könnten den Sprengstoff nutzen, um leichter in den Alamodome zu gelangen. Mit jemandes Hilfe wenn sich jemand findet der freiwillig meldet. Auch wenn ich es mir durchaus zutraue die Bombe zu entschärfen, möchte ich damit doch niemanden unnötig in Gefahr bringen. Daher möchte ich, dass ihr euch alle jetzt geordnet vor dem Hotel sammelt. Tut mir nur den Gefallen und haltet für den Fall der Fälle Medizinische Vorräte bereit. Gibt es irgendwelche Einwände oder Zusätze?“
Lisa schluckte und nickte zögerlich. „Okay, Frank. Was denkst du, wie weit sollten wir uns entfernen? Wo ist es sicher? Und denkst du wirklich, dass du sie entschärfen kannst? Oder sollten wir uns einfach generell woanders versammeln? Ich mein, ich will dir ja keine Angst machen, aber… Naja, ich denke eine unkontrollierte Bombenexplosion ist jetzt wirklich das letzte, das wir gebrauchen können.“ Doch Frank signalisierte ihr Zuversicht. „Ich denke, dass ich das schon schaffe. Aber wie gesagt, wenn mir jemand helfen möchte, lehne ich dies nicht ab.“ Lisa dachte darüber nach, ob sie ihm dabei helfen konnte, obwohl sie von Bomben überhaupt nichts verstand und sie vermutlich mehr im Wege rumstehen würde als ihm zu nützen. „Hm…Ich weiß nicht, ob ich dir besonders nützlich sein kann, aber vielleicht kann ich dir ja irgendwie assistieren?“ Die junge Frau schulterte ihren Jutebeutel und blickte Frank erwartungsvoll an.